Das Motto des diesjährigen JRK Pfingstzeltlagers ist geheimnisvoll: Märchenwald
Wie von Zauberhand haben sich die Keller allerdings nicht geleert und unser Equipment ist auch nicht von alleine auf den LKW und den Anhänger geflogen. Zum Glück gab es am Donnerstagabend viele helfende Hände, so dass wir in 2 Stunden fertig waren. Und zwar im wahrsten Sinne des Wortes, es wirklich ein Puzzlespiel alles zu verstauen. Mal sehen, vielleicht haben wir nach 5 Tagen kleine Odenwälder Wichtel kennengelernt, die das Ausladen gerne für uns übernehmen.
Freitag
Unsere 14 Wichtel vom Mittleren Neckar sind am Freitag jedenfalls um 8 Uhr losgefahren und ohne nennenswerte Staus durch bockende Pferde oder Fuhrwerke in Neunkirchen angekommen. Die 10 Zelte mussten in Windeseile aufgebaut werden, denn ab 16 Uhr war Sturm, Regen und Gewitter angesagt. Also alle unnötigen Stofffetzen vom Leib gerissen und Gas gegeben. Wenn es nur die Zelte gewesen wären, aber nein, heutzutage schläft man nicht mehr in einem Laubhaufen, sondern auf Feldbetten. Wenn Engel reisen, darf es schon ein bisschen Luxus muss sein.
Das Abladen unseres weißen Einhorns war auch luxuriös, denn unser Küchenmaterial wohnt mittlerweile in Regalen und Metallboxen auf Rollen. Endlich haben wir auch 2 gleichgroße Küchenzelte und mussten nicht mehr wie früher so unendlich viel improvisieren. Mit den gesponserten Edelstahltischen haben wir jetzt ein königliches Interieur.
Wie gesagt, die Pferde waren brav, unsere Anhänger nicht. Sie wollten einfach nicht den Hang hinauf. Also Seile ausgepackt und die Biester mit Muskelkraft hochgezogen.
Probleme hatten wir Wasser. Den selbstgebauten Pool füllen, in dem Tara dann als Neuling sofort getauft wurde, und die Küchenspüle anschließen. Der Schlauch war an der Kupplung nicht richtig zusammengesteckt und so bekam Toni samt diversem wichtigem Material eine mächtige Dusche ab. Außerdem hatten wir nicht genügend Abwasserrohre, so dass auch noch Baumarkt angesagt war.
Die Wettervorhersage hatte eine kleine Zeitverzögerung. Nur 2 kleine Beispiele: Die Edelstahlfüße unserer nigelnagelneuen Tische lagen in der Sonne und wir konnten sie nur noch mit Handschuhen anfassen. Die frisch gemachten Erdbeerkuchen mussten in nullkommanix verspeist werden, sonst wären sie mit der Sahne hinweggeschmolzen.
Bis um 18 Uhr sind fleißige Rumpelstilzchen dreimal in den Wald gefahren und haben Berge von Lagerfeuerholz herangeschafft, um unsere Truppe von fast 60 Personen heute Nacht nicht frieren zu lassen. Aber dann ging’s sturmmäßig richtig ab. Alles, was nicht nietundnagelfest war, ist durch die Gegend geflogen. Außer unsere Zelte – die hatten ja Profis vernagelt.
Die Lagerfahne hatten viele fleißige Täubchen gemalt, aber Aufhängen war unmöglich.
Bis um 21 Uhr waren die meisten Gruppen angereist und hatten sich häuslich eingerichtet. Schon witzig, was man bei einer Expedition in den Odenwald so braucht: das halbe Kinderzimmer und auf jeden Fall einen Metalldetektor – man könnte ja einen Goldschatz finden.
Ob wir morgen obdachlos sind und bei den Wurzelmännchen um Asyl bitten mussten, wird morgen mitgeteilt.
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